Wir befinden uns in der Eiszeit.
Gefährliche Ungeheuer machen die Gegend unsicher und die Menschen leben in Höhlen. Sie kennen nur primitive Steinwerkzeuge. Aber an den Wänden und Decken dieser Höhlen sind Malereien. Meistens stellen sie Tiere dar.
„Mammuts, Rentiere, Wisente und wilde Pferde. Diese Gemälde wirken ganz erstaunlich lebendig und natürlich, viel natürlicher als man es vielleicht erwartet hätte. Trotzdem ist es unwahrscheinlich, dass sie dazu bestimmt waren, die Wände dieser dunklen Höhlen zu schmücken. (…)
Es sieht aus, als ob wir es hier mit den ältesten Zeugnissen für den Glauben an die Macht des Bildzaubers zu tun hätten.
Man nimmt an, dass diese primitiven Jäger hofften, sie müssten nur ein Abbild ihrer Beute machen – und es vielleicht mit Spießen oder Faustkeilen bearbeiten – und die wirklichen Tiere würden ihnen dann auch zum Opfer fallen.“
Was diese seltsamen Anfänge der Geschichte der Kunst (aus dem Buch von E.H. Gombrich) mit dir zu tun haben?
Verstehe dein Gehirn
Der Hirnforscher Gerald Hüther beschäftigt sich in seiner Akademie der Potentialentfaltung damit, wie es geht, dass Menschen in der Gemeinschaft über sich selbst hinauswachsen und sich verändern, ohne daraus gleich wieder einen neuen Stress zu machen.
Laut ihm ist es einfach. Es geht dann, wenn man es wirklich will.
„Aber das mit dem Wollen ist eben so ein Problem. Das wissen ja die wenigsten Leute, aber das Gehirn ist ja nicht so sehr zum Denken da. Wir haben ein Gehirn, damit es aufpasst, dass es uns gut geht und dass wir alle Prozesse, die im Körper ablaufen so geregelt kriegen, dass uns nichts passiert. Und das große Anliegen des Hirns besteht darin, möglichst viel Energie zu sparen. Das wissen die Wenigsten.
Schon einen Gedanken daran zu haben, dass wir uns verändern könnten, da fangen die Nervenzellen kräftig an zu feuern, dann geht der Energieverbrauch in die Höhe. Und dann macht man das, was man meistens macht, dass man in die alten Muster zurückfällt und dann hat man wieder Ruhe.“
Um das Gehirn zu motivieren, müsste man also auf der Bewusstseinsebene ein Bild entwickeln, dass größer ist als, dass man jetzt einfach nur den nächsten Tag überstehen will.
„Das heißt, man müsste eine Vision haben.“
Du brauchst eine Vision
„Eine Vision davon, was man eigentlich mit seinem Leben machen will. Wofür man hier unterwegs ist. Warum man hier jeden Tag aufsteht und irgendwas tut.
Und wenn man so eine Vision hat, dann ist es relativ leicht, sich an dieser Vision zu orientieren und dann wäre man unter Umständen auch bereit, das eine oder andere Ungemach, wo dann das Hirn ruft ‚Hallo, das will ich nicht‘ trotzdem in Kauf zu nehmen und das dann umzusetzen. Dann sieht man das geht.“
Kokain und Heroin gleichzeitig
Frage dich also, was du eigentlich für ein Mensch sein willst.
Lebe deinen Tag so, dass du abends in den Spiegel siehst und dir sagen kannst, dass du heute nach diesem Ziel gelebt hast. Desto öfter dir das gelingt, desto leichter wird es.
„Immer wenn das dann passiert, dann passiert ja im Hirn das große Wunder, nämlich dass ein eigentlich inkohärenter Zustand, wo man noch nicht ganz so war, wie man das eigentlich wollte, weil man’s jetzt gerade an diesem Tag so toll hingekriegt hat, in einen etwas kohärenteren Zustand kommt.
Das führt dazu, dass das Gehirn immer weniger Energie verbraucht. Im so genannten Belohnungszentrum im Hirn werden dann Botenstoffe ausgeschüttet und da kriegt man dann im Hirn einen Zustand, sozusagen als hätte man gerade mal eine kleine Dosis Kokain und Heroin gleichzeitig genommen. Das ist ein tolles Gefühl.“
Dieses Gefühl kennt auch Judith Riemer.
Als sie noch mit ihrem Leben und ihrem Übergewicht unzufrieden war, hatte sie eines Morgens einen Traum und sah darin wie sie schlank und vital, mit erhobenen Armen voller Freude durch die Ziellinie eines Marathons läuft.
Heute, fünf Jahre später, hat sie bereits mehrere Halbmarathons gefinisht und ist als Turtlerunner eine große Inspiration für viele andere Menschen.
Sie ist der lebende Beweis für die Macht des Bildzaubers, den bereits unsere Vorfahren in der Eiszeit nutzten und den Gerald Hüther in seinen Forschungen über unser Gehirn bestätigt fand.
4 Schritte zur Veränderung
1. Sieh dir das Video mit Gerald Hüther und Veit Lindau an, indem sie sehr hilfreich und ausführlich erklären, wie unser Gehirn funktioniert und wie du dieses Wissen für dich nutzen kannst:
2. Sieh dir das Video mit Judith Riemer und Christian Holzknecht an, um dich von Judiths Geschichte und Christians hilfreichen Tipps inspirieren und bestärken zu lassen:
3. Male dir dein Bild aus, wie du leben möchtest. Was für ein Mensch du sein möchtest, egal wie verrückt und abwegig es dir vielleicht heute noch erscheint. Gestalte dir ein Visionboard, eine Kollage oder Pinnwand, an der du Bilder von Menschen anbringst, die du bewunderst, Bilder, die dich bewegen, die ein Leben zeigen, das du dir wünschst.
4. Stehe jeden Tag auf und tue einen kleinen Schritt dafür, dem Menschen zu entsprechen, der du sein möchtest und freue dich auf alle Überraschungen und vielleicht auch Prüfungen, die dir auf dem Weg dahin begegnen.
Viel Spaß beim Gestalten deines kostbaren Lebens!
Sei es dir wert.
Toller Artikel, auch wenn ich nicht immer einer Meinung mit Veit Lindau bin ;) Aber vor allem Punkt 4 kann ich vollkommen zustimmen. Oft sind es die kleinen Schritte, die zum Erfolg führen. :)
Danke für dein Feedback, Dominik :)