Göthe war ein schlauer Mann.
„Welch Glück, geliebt zu werden! Und lieben, Götter, welch ein Glück!“
Seit gestern Morgen gehen mir diese Zeilen nicht mehr aus dem Kopf, mit denen sein Gedicht Willkommen und Abschied endet.
Verträumt und kaputt saß ich im Flieger von Paris nach Mallorca und ließ das fantastische Wochenende, das ich dort verbrachte, Revue passieren.
Da kam ich auf die Idee, einen kleinen Artikel über diesen Kurzaufenthalt in Paris für dich zu schreiben.
Also überlegte ich, was an diesem Wochenende, mir so überraschte Glücksgefühle bescherte.
1. Ich tauchte in meine Vergangenheit ein.
Ich spazierte quer durch die Stadt. Ging zu Fuß von Saint-Michel, vorbei an Notre Dame, an der Seine entlang, durch das Marais bis nach République in mein altes Viertel.
Bis zum halb vereisten Canal Saint Martin, meinem absoluten Lieblingsort in Paris.
Durch die Straßen der Stadt und der Viertel zu schlendern, wo ich einst wohnte, war seltsam. Seltsam normal. Ich fühlte mich wie auf einer Zeitreise.
Ich erkannte dabei, wie sehr ich mich inzwischen weiterentwickelt hatte und wie sehr ich gleichzeitig noch immer die Elisa von damals bin.
Ein Gefühl der Vollständigkeit machte sich sanft und beinahe unbemerkbar in mir breit.
Und ein Gefühl des Stolzes darauf, wie ich meinen Weg gehe.
Das ist in schwierigen Zeiten besonders wichtig, da es mein Vertrauen in mich selbst festigt und mir vor Augen hält, was ich schon alles gemeistert habe.
Warum probierst du es nicht aus und begibst dich an einen Ort deiner Vergangenheit auf eine kleine Entdeckungsreise?
2. Mir wurde bewusst, wie sehr meine Freunde mich lieben. Und ich sie.
Ich wohne seit drei Jahren nicht mehr in Paris und sehe meine Freunde dort sehr selten.
Umso überraschter war ich zu merken, dass es sich genauso anfühlt wie immer, wenn ich Zeit mit ihnen verbringe.
Ich weiß, dass jeder von uns sich weiterentwickelt und sein Leben gestaltet. Zu merken, dass ich im ihrem Leben noch immer einen so festen Platz habe, hat mich beinahe umgehauen.
Jeden Abend schlief ich bei einer anderen Freundin. Bei jeder fühlte ich mich so vertraut und zuhause wie eh und je, obwohl sie ja nun mit ihren Freunden zusammenleben.
Wir werden erwachsen und viel verändert sich. Die Erkenntnis, dass unsere Verbindung sich neben alledem nicht ändert, gibt mir ein großes Gefühl der Sicherheit.
Dank der Entfernung werden wir uns der Kostbarkeit unserer gemeinsamen Momente und der Liebe zwischen uns vielleicht bewusster als mit Freunden, die man ständig sieht.
Du kannst deine Freundschaften aber auch einmal so richtig bewusst erleben und schätzen, wenn du sie öfter in der Nähe hast.
Wer sind deine engsten Freunde? Wann hast du ihnen das letzte Mal gesagt oder bewusst gespürt, wie froh du bist, sie in deinem Leben zu haben?
3. Ich war feiern.
Ich bin an allen drei Abenden ausgegangen.
Ich habe mit verschiedensten, interessanten Menschen geredet, ich habe getrunken, ich habe getanzt.
Ich habe den Kater am nächsten Morgen bei einem (wieder)belebenden Kaffee mit meinen Freunden genossen.
Wann warst du das letzte Mal spontan weg? Wann hast du das letzte Mal getanzt?
Ich hoffe, dass diese drei kleinen Tipps dich inspirieren und dir ähnliche Glücksmomente bescheren können, wenn du sie am nötigsten hast, um Kraft zu tanken.
Wenn du Fragen hast oder einfach mal nach Paris möchtest und ein paar Geheimtipps möchtest, hinterlasse mir doch einfach einen Kommentar.
Sei es dir wert.
Meine liebste Lisa,
auch mir kommen die Orte in Paris sehr vertraut vor, es war eine schöne Zeit in Paris, aber nur weil Du dort warst. Dein Artikel gefällt mir sehr gut. Ich würde ja auch mal wieder gern mit meinen besten Freunden spontan ausgehen, aber die sind ja nur unterwegs, Gott sei dank gibt es Whatsapp :-). Übrings Heiko hat heut Geburtstag und Papa kommt am Do. wieder :-).
Hab einen schönen Tag und danke für Deine tollen Artikel,
in Liebe
Deine mamán
Ich erkenne mich gerade voll wieder :-) war ja vor kurzem in Hamburg gewesen und bin am Elbstrand entlang spaziert, wo ich bis zu meinem 12. Lebensjahr gewohnt habe … und es hat sich angefühlt wie zuhause. Ein komisches Gefühl, ungewohnt, aber angenehm. Ich habe dann auch meine ehemaligen Schulfreundinnen getroffen, wir hatten uns über 30 Jahre nicht mehr gesehen, und trotzdem war es wie immer … als würde sich der Körper dran erinnern :-)
Oh jaaa, der Elbstrand. Da war ich im Dezember mit meiner Schwester. Sie liebt den Elbstrand.
Schön, dass du die gleiche Erfahrung gemacht hast, wie es irgendwie guttut, mal bewusst einen Abstecher in die Vergangenheit zu machen und seine Freundschaften und die Stabilität, die ihnen innewohnt, bewusst zu genießen.
Danke für deinen Kommentar, Antje <3
Danke für deinen Kommentar, Mama.
Wenn deine Freunde zu viel unterwegs sind (wie deine Kinder ja auch, haha), dann lass uns doch demnächst einfach mal ausgehen.
Sei fest umarmt!
Wie schön, dass du meinen Blog liest <3