Ein Appell für den Frieden

Mir ist kotzübel.

Mein Herz rast und ich mir wird schwindlig. Ich sitze in meinem sonnendurchfluteten Großraumbüro im Herzen von Palma und schreibe hochmotiviert Interviewfragen für unsere neue Mutmach-Redaktion des Rubikon an verschiedene Menschen, die mich begeistern.

Zwischendurch teile ich einen Beitrag auf Facebook und stoße auf den Appell von Andreas Grünwald:

„Ich habe ehrlich gesagt überhaupt keine Zeit dafür und ehrlich gesagt auch keine Lust. Aber die Leute, die mich anrufen, die mir über das Netz Vorhaltungen machen, haben ja recht.

Wir müssen kurzfristig als Friedensbewegung JETZT was machen. Wir müssen mit Aktionen auf die Straße. Die Eskalation rund um Syrien und die Eskalation zwischen den USA und Russland sind so brandgefährlich, dass wir etwas machen müssen. Ich habe jetzt mit den üblichen Verdächtigen in Hamburg telefoniert, ob wir so kurzfristig für Freitag oder Samstag was hin bekommen. Ich weiß es ehrlich gesagt nicht, aber wenn dann müssen wir es relativ schnell entscheiden.

Die Frage steht aber jetzt nicht nur in und für Hamburg so an, sondern eigentlich überall in dieser Republik. Die Situation ist wirklich gefährlich.“

Ich vermeide Nachrichten des Mainstream in meinem Alltag, doch dieses Mal bin ich neugierig. Ich schaue auf die Website der Tagesschau. Daher die Übelkeit. Ich habe Angst. Ich verstehe es nicht.

Ich schließe meine Augen, falte meine Hände auf meinem Schreibtisch ineinander und höre meine innere Stimme sagen „Bitte mach, dass die Verrückten aller Regierungen die Situation nicht noch weiter eskalieren lassen. Bitte lass ein neues Wunder geschehen, wie damals in der Kubakrise oder beim Mauerfall. Bitte, bitte, ich flehe dich an.“

An wen genau ich mich richte, weiß ich nicht. Ich bin selbst überrascht, denn als Ossi-Kind bin ich nicht religiös. Diese Handlung entspringt meinem Inneren, ohne Erklärung. Einfach so. Sie beruhigt mich irgendwie.

Wollen wir nicht alle Frieden? Trotz aller Widrigkeiten, Missverständnisse, Unterschiede und Ängste, wollen nicht die meisten von uns in Frieden leben und die Fehler der ersten beiden Weltkriege nicht noch einmal begehen?

Die Menschen, die unsere Regierungen ausmachen, haben nicht unser Wohl im Kopf. Sie arbeiten nicht für uns. Um in den Bereichen der Politik und Wirtschaft weit zu kommen, braucht man wohl eher ein dickes Fell aus Egomanie und Machtgier als Menschlichkeit.

Wann werden wir selbst für unser Wohl eintreten und etwas tun?

Was können wir jetzt tun?

Ich habe keine Antworten auf all diese Fragen, aber ich bitte dich, der oder die du dies liest, dir diese Fragen zu stellen und unser aller Kreativität und Unterbewusstsein auf einen friedlichen Ausweg aus dieser Bedrohung für uns alle anzusetzen.

Unterhaltet euch mit euren Freunden, Kollegen und Familien darüber. Besinnt euch auf das Wesentliche. Seid euch der Gefahr bewusst und begegnet ihr mit einem liebevollen Umgang mit allen Menschen, denen ihr begegnet.

Lasst euch nicht aufhetzen.

Achtet auf euren Puls und eure Gefühle, wenn ihr Nachrichten lest und misstraut allen Medien, die euch gegen irgendwen aufhetzen wollen.

Keiner von uns weiß, was wirklich in Syrien, Russland oder den USA passiert. Nicht einmal die, die uns davon berichten.

Dieser Artikel ist eine kleine Ausgeburt meiner Gedanken, damit ich innerlich wieder zur Ruhe komme, mich mit dir, lieber Unbekannter, liebe Unbekannte, verbinde und uns alle an unsere Menschlichkeit erinnere.

In Liebe,

3 Kommentare, sei der nächste!

  1. „““Die Menschen, die unsere Regierungen ausmachen, haben nicht unser Wohl im Kopf. Sie arbeiten nicht für uns. Um in den Bereichen der Politik und Wirtschaft weit zu kommen, braucht man wohl eher ein dickes Fell aus Egomanie und Machtgier als Menschlichkeit.“““

    Man kann über vieles wütend sein. Man kann sich auch über vieles empören. Man kann auch über vieles nachdenken.
    Wenn man aber einmal den Status eines Wutbürgers überwunden hat, über die Empörungsindustrie zum Nachdenken gekommen ist, sollte man durch das Wissen zum Handeln übergehen. Denn jedes Wissen ist sinnlos solange es nicht ins Handeln überführt wird.

    Und wenn man nun ebenfalls zu deiner Feststellung gelangt (diese Erkenntnis habe ich auch), ist die Lösung eigentlich sehr einfach und logisch:

    Man finanziert niemanden, der durch diese Finanzierung dem Finanzier Schaden zufügt, es sei denn man ist Masochist, dann würde es Sinn machen.

    Ich kann nicht gegen Kriege sein, aber diese finanzieren.
    Ich kann nicht gegen Umweltverschmutzung sein, aber den Verursacher finanzieren.

    Mit einem Satz ausgedrückt: Nehmt den Verantwortlichen das Geld weg und dazu braucht man nicht einmal auf die Straße.

    Was man braucht ist Wissen, Mut und Rückgrat. Entweder ich spiele beim Pokern mit und nehme den Verlust in kauf, oder ich spiele nicht mit.

    Ich spiele seit Jahren nicht mehr mit, ohne öffentlichen Protest und ohne Massen hinter mir zu haben, außer meine Frau und meine Kinder (bereits erwachsen).

    Liebe Grüße aus Xanten am Niederrhein.

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